Autorin . Regisseurin . Schauspielerin
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„The Visitor“ (Foto: Paola Calvo)

The Visitor

Neue Wege/ Neue Räume

„Die Versuchsanordnung des Films spielt mit Grundsehnsüchten, die wahrscheinlich jeder von uns kennt. Eine davon ist die Neugier auf ein unbekanntes Leben, das nichts mit dem eigenen zu tun hat; der Wunsch, daß man sich in dem fremden Leben aufhalten könne, als wäre man selbstverständlich ein Teil davon, als gehörte es einem für ein paar Stunden oder Tage, und man könne für diesen Zeitraum darin umhergehen wie in etwas Vertrautem, während man das eigene Leben für denselben Zeitraum ablegt. Es ist die Erfüllung einer Fantasie, die hofft oder glauben will, daß man sich allmählich ein anderes Schicksal aneignen kann, indem man es genau beobachtet, daß man erfahren kann, wie es wäre, ein anderer zu sein, wenn man diesem anderen nur nahe genug kommt, daß es Räume der Erfahrung gibt, die man betreten kann, wenn man geduldig genug ist.
 Auf einer abstrakten Ebene ermöglicht der Film den Beteiligten, ihr eigenes Leben mit den Augen eines Fremden zu sehen. Und in diesem eigenen Leben dabei gleichzeitig zu agieren wie in einer Fiktion. Es ist die Form dieses filmischen Experiments, die die Beteiligten zur Reflexion nötigt, und so eine Art von Selbsterkennung als Prozeß als Möglichkeit generiert – nicht eine Selbsterkenntnis als Ergebnis. Die Form, weil sie nicht abgesichert ist, eröffnet die Möglichkeit. Die Möglichkeit bleibt eine Möglichkeit, sie muß nicht abgeschlossen werden, muß zu keinem Ergebnis führen. Beide, Besucherin und Besuchte/r schaffen ihre Geschichte in jedem Moment oder entwerfen sie allmählich, und wissen, daß sie sie entwerfen.
K. geht durch den Film fast wie durch eine Traumwelt, die sie so nur finden kann, weil sie nicht spricht. Sie erschafft sie durch Stummheit. Und auch die Personen, denen sie begegnet, erschaffen ihr Leben in gewisser Weise neu oder noch einmal, indem sie die Stumme definieren, in ihrer Funktion für sich. Sie schaffen also ihre eigene Fiktion, die aber real ist. Es ist ein Film, es ist kein Film, gleichzeitig.
 Es ist diese schwebende Doppeldeutigkeit, die den Film so faszinierend macht; weil er damit auch dem Zuschauer die Denk- und Handlungsspielräume in seinem eigenen Leben bewußt macht und sie ihm zurückgibt. Die Wirklichkeit ist nicht nur so, wie wir sie vorfinden und nicht nur die, in die wir uns einzupassen haben, sondern wir schaffen sie durch unsere Imagination. Der Film gibt dem Zuschauer die Freiheit zurück, die in seiner Vorstellungskraft liegt …“
Auszug aus der Poetikvorlesung in Leipzig über „The Visitor“
–  von Dea Loher, Dramatikerin –

Begegnungen am anderen Ende der Welt

„Ein Lächeln, eine Geste oder ein Blick haben in diesem Film die Wucht einer Explosion, die zu einer erschütternden Erkenntnis führt: Auch sehr enge Beziehungen können rein zufällig zustande kommen. In der ersten Klasse teilte uns unsere Lehrerin zufällig einen Banknachbarn oder eine Banknachbarin zu – und diese Person wurde automatisch unser bester Freund oder unsere beste Freundin. Hätten wir neben jemand anderem gesessen, wäre vielleicht jener andere unser bester Freund geworden. Jeder von uns kennt wahrscheinlich eine vergleichbare Situation aus seiner Kindheit, doch erst die Beobachtung dieses Prozesses auf der Leinwand, im Zeitraffer und gewissermaßen im Versuchsmodus, erzeugt eine so erschütternde Wirkung. Ein Kunstwerk, das man bereits zu diesem Zeitpunkt als einen der interessantesten Filme des Jahres 2015 bezeichnen kann.
“
– Goethe-Institut –

„Schröter nun in „The Visitor“ dabei zuzuschauen, wie sie diese Art von Kontaktaufnahme gemeinsam mit Kamerafrau Paola Calvo in den drei Megastädten versucht, ist eine unwahrscheinlich reichhaltige Erfahrung.
Denn mit der Lösung aus der gewohnten Sprachlichkeit öffnet sich ein Raum von wunderbar haptischer Qualität, die das Kino leider selten gewährt.“
– Tip Berlin –

„THE VISITOR lässt schnell die Einsamkeit der verschiedenen Personen hervortreten und zeichnet dabei ein Bild tiefer Menschlichkeit – auch dank des Spiels Schröters, der es in beeindruckender Weise gelingt, wortlos eine intensive Bindung zu ihren Gegenübern aufzubauen.“
– Der Freitag –

„THE VISITOR ist ein Zeugnis einer globalisierten Welt, in der die Menschen trotz der Millionen, die sie umgeben, alleine sind.“
– Die Kinozeit –

„Nichts tun, damit etwas Neues entsteht.“
– Der Freitag –

Scripted Life

„SCRIPTED LIFE fühlt sich wie ein ganz reales Gedanken-
experiment an. Es nimmt seinen Ausgangspunkt in uns allen und macht das Stück damit zu mehr als eben nur Theater.“
– Tagesspiegel Zürich –

„Die Uraufführung im Theater Neumarkt fühlt sich grossartig authentisch an, vielschichtig und komplex.“
– NZZ –

„SCRIPTED LIFE ist klug genug konstruiert, einen nicht komplett am Boden zerstört zu hinterlassen, sondern
eine raffinierte Ansammlung von Gedankenanstössen.“
– P.S. Zürich-

Frauenbewegung Ja, aber rhythmisch

„Wieso gibt es mehr Frauen mit Uni-Abschluss und trotzdem fast keine Chefinnen? Wieso verdienen Frauen weniger als Männer? Wieso blondiere ich mir nicht die Haare, um erfolgreicher zu sein? Je mehr Menschen sich die gleichen Fragen stellen, desto eher kann ein Konsens entstehen. Und aus dem Konsens vielleicht eine Bewegung, eine Welle, vielleicht gar ein Tsunami? Von Katarina Schröter soll noch mehr kommen. Weil sie nicht vergessen hat, dass Kunstschaffen auch eine politische Botschaft haben kann, sich einmischen soll. Mehr davon, ja!“
– Tagesanzeiger Zürich –

Heimgesucht

„Da verstummt ein Jugendlicher in Lethargie, weil er mit allem überfordert ist, während seine Mutter jeden Job in Perfektion und auch mit Liebe erfüllt und dann doch wieder im Dorf
landet; da kommt eine heim aus der Welt, in der sie das Elend gesehen hat und wundert sich über das eigene Land, deren Zwänge sie nicht mehr erträgt und findet ihre Liebe mit einem, der sich selbst zu seiner eigenen Republik erklärt hat; da zerrt einer eine Kellnerin aus dem Osten nach Köln, wo sie gefälligst ganz schnell alles ablegen soll, was noch nach Widerspruchsgeist riecht. Heimgesucht verknüpft diese Stränge zauberhaft leicht, so dass sie einander kommentieren und erhellen.
Sehr klug ist das und sehr schön. “
– Süddeutsche Zeitung –

Wanderland

„Was ist, wenn jemand sich nicht im Klaren über die ungeschriebenen Regeln ist? Jemand, der wirklich fremd und nicht nur ein Tourist ist? Das untersucht die deutsche Performance-Künstlerin Katarina Romana Schröter in ihrem Film Wanderland, der heute im Kaaitheater in Brüssel gezeigt wird. Der Titel bezieht sich auf Alice im Wunderland. Alice betritt eine Welt, die nach einer ganz anderen Logik funktioniert als die ihre. Auf eben diese Art läuft Schröter in Istanbul, Sofia und Budapest durch die Straßen. Manchmal hält sie irgendwo an, einmal setzt sie sich auch auf eine gefährlichen Kreuzung. Gelegentlich imitiert sie einen verwirrten Passant. Einmal gibt sie einem Mann mit Kapuze einen Blumenstrauß. Sie sucht sich Menschen zu nähern, unwillkürlich imitiert sie ihre Gesten, oder sieht sie prüfend an. Aber meistens tut sie einfach nichts. Ihre bloße Anwesenheit reicht aus, um unsere übliche Wahrnehmung der Dinge zu irritieren. Das Erstaunliche an diesem Film ist, dass man als Zuschauer diese Aktionen unwillkürlich und wider besseres Wissen, als Ereignisse interpretiert, die einer gewissen Logik entsprechen. Sogar ein paar Spatzen scheinen plötzlich sehr wichtig, nur weil diese Frau neben ihnen stand.“ 
(Peter T’Jonck, Belgien)
– De Morgen –

Workshop: Brasilien

„Unweit des Wagens, im Schatten des Palasts, proben Jungs und Mädchen ein Theaterstück. Sie sind Teilnehmer des Kulturtour-Workshops. Drei Nachmittage haben sie geprobt, sagt Katarina Schröter, jeweils vier Stunden. Schröter ist Regisseurin und Schauspielerin, sie hat das Stück mit brasilianischen Schülerinnen und Schülern des Colégio Anchieta geschrieben, 14 bis 18 Jahre alt, ein paar von ihnen lernen Deutsch. „Wir wollten wissen, was die Kids bewegt“, sagt sie. „Was sie denken, was sie fühlen.“ Es ist dann, sagt Schröter, eher eine Performance geworden, keine Geschichte. Ein kurzes Stück über Träume und Wünsche, über Brasilien und Deutschland, über Echtes und Klischees. Also stehen die zwölf auf dem Platz und erzählen. Einer hebt den Arm und sagt: „Früher wollte ich immer auswandern, aber jetzt denke ich, dass sich die Dinge hier verändern. Dass es keine Gewalt gibt, keine Überfälle.“ Kopfnicken der anderen. Passanten bleiben stehen. Ein Junge kickt mit seinem Fußball um die Schauspieltruppe herum. Eine Schülerin fragt: „Wer von euch wurde schon einmal überfallen?“ Einige heben die Hand. Als das Stück gespielt ist, nach dem Applaus, sagt eine Zuschauerin, so etwas müsste es öfters geben. Manchen Eltern hat das Stück nicht gefallen. Es war ihnen zu kritisch. Zu politisch. Auch das ist Kulturaustausch. Ein Experiment, das Gemeinsames zu Tage fördert – oder eben Gegensätze.“
 (Franz Lenze)

- Die Zeit –

Schauspiel

„Katarina Schröters Marie ist das Beste, was der Inszenierung passieren konnte. Eine Lumpenprinzessin mit rauer Schale und filzigem Haar. Und sie kann wirklich singen. Nur für den wirren Woyzeck, für den findet sie kein Lächeln mehr.“
 (Woyzeck)
– Basler Zeitung –

„Katarina Schröter spielt Foxi mit viel Drive: ungehobelt, frech, liebessüchtig.“ 
(Faustrecht der Freiheit)
– Tagesanzeiger Zürich –

„Dank Schröters wunderbar minimalistischem Spiel entsteht auf der Bühne eine Gegenwelt, die anredet gegen die aktuelle mediale, sensationslüsterne Thematisierung von Depression und Burnout. Es ist eine Gegenwelt voller ungeschönter Sprachbilder, die unter die Haut gehen und den Blick auf das eigene Bewusstsein schärfen.“ 
(4.82 Psyhose)

- NZZ –

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